
Eine gleichermaßen biografische wie historische Spurensuche
mit einem argentinisch-deutschen Paar auf der Suche nach
einer gemeinsamen Zukunft, in der ein queeres Erbe möglich ist.
Dokumentarische Performance
Recherche, Text & Performance Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt
Eine Produktion von Vöcks de Schwindt, in Kooperation mit TATWERK | Performative Forschung.
Kurzbeschreibung
Das argentinisch-deutsche Künstlerpaar Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt laden mit ihrer dokumentarischen Performance On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga zu einer gleichermaßen biografischen wie historischen Spurensuche ein. Unter der Prämisse Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Migration forschen sie nach familiären Berührungspunkten.
Mit dem Publikum um einen Tisch sitzend kreieren Vöcks de Schwindt einen intimen Raum, in dem sie Landkarten, Fotos, Bücher und Familieninterviews sowie Mate-Tee mit ihren Gästen teilen. Auf diese Weise konstruieren sie sinnlich-haptisch ihre Vergangenheit und loten ihre gemeinsame Zukunft als schwules Paar aus. Gleichzeitig geben sie ihrem Publikum Einblick in die Migrationsgeschichte der Wolgadeutschen: Im 18. Jahrhundert wanderten jene aus dem Hessischen nach Russland aus und setzten einhundert Jahre später ihren Weg auf dem amerikanischen Kontinent fort; immer auf der Suche nach einer ‚Heimat‘, die nie existierte.
Fotos der Produktion im TD Berlin, 2021












Fotos: Jana Kießer
Presse
Alex Radio Berlin | Monday Movie Talk | Katja Kollmann | 12.07.2021
„Sehr sehr intelligent; ganz kluge Dramaturgie!“
Teatro e Critica | Valentina V. Mancini | 04.07.2022
„Die Zuschauer:innen erleben zwei Menschen, die sich aufrichtig um das Zusammenfinden bemühen und dabei von einer Zärtlichkeit geleitet werden, die einem manchmal Tränen der Rührung in die Augen treibt.“
Tagesspiegel | Ingolf Patz | 22.06.2021
„Die Corona-Vorschriften machten es erforderlich, dass dieser Tisch seit der Premiere ins Riesenhafte wuchs. Eloquenz und Witz reichen nun nicht mehr aus. Federico und Wenzel müssen nicht nur alle Karten auf den Tisch legen, sondern auch sich selbst.“
Hamburgtheater.de | Birgit Schmalmack | 08.07.2021
„Überaus informativ und zugleich sehr charmant erklären die beiden Performer die Zusammenhänge: die großen Weltumspannenden wie die kleinen Familieninternen. Sachliches und Persönliches mischen sie gekonnt.“
Fotos der Produktion im TATWERK | Performative Forschung in Berlin, 2019






Fotos: Jana Kießer
Über die Künstler
Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt verbindet eine künstlerische wie auch private Partnerschaft. Aus dem argentinischen Buenos Aires und dem ostdeutschen Magdeburg stammend, leben und arbeiten sie heute in Leipzig und Berlin. Ihre gemeinsamen Arbeiten unter dem Label Vöcks de Schwindt reichen von dokumentarischen und performativen Arbeiten über mehrsprachige Schauspielproduktionen bis zum Musiktheater. Dabei setzen sie sich derzeit mit Fragen zu Identitäten, Queer Heritage, Zärtlichkeit und der Performativität von Objekten auseinander.
Ihre in den Jahren 2014 bis 2019 entwickelte dokumentarische Performance On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga wurde zu Festivals, wie dem Performing Arts Festival Berlin (Nachwuchsplattform Introducing…), ZeitZeug (Bochum) oder Altofest (Neapel, Italien und Valletta, Malta) eingeladen. Die Produktion erlebte im Sommer 2021 ihre Wiederaufnahme am TD Berlin sowie anschließend ein Gastspiel am WUK Theater Quartier in Halle/Saale.
Für das Performing Arts Festival Berlin@home entwickelten sie im Frühjahr 2020 Instructions for those at home #1; eine Do-It-Yourself-Anleitung für ein Publikum zu hause über die Migrationsgeschichte des Mate-Tees von Argentinien über Syrien bis nach Berlin. Im Herbst 2020 brachten sie die Musiktheaterperformance Listening to Peter & Ben am TATWERK | Performative Forschung in Berlin heraus, die das Hören als dynamischen Vorgang erforschte und dabei eine historische Aufnahme des Komponisten und Pianisten Benjamin Britten sowie seines Partners dem Tenor Peter Pears als Stück eines akustischen queeren Erbes freilegte.
Die Uraufführung ihres Schauspielstücks EPISODIO fand im Dezember 2021 am TD Berlin statt, der die Kreation auch koproduzierte. In einer mehrsprachigen episodischen Erzählung erkundete der Abend zugleich mit Leichtigkeit als auch mit schwarzem Humor eine Welt, in der jeder Schritt ihrer Figuren vom Markt beeinflusst und ausgenutzt wird. Seit Beginn letzten Jahres arbeiten sie, neben ihrem bisherigen Standort Berlin, vermehrt auch in Leipzig, wo sie im Februar 2022 Ubi caritas et amor am LOFFT – Das Theater zur Premiere brachten; ein Abend, der in einem musiktheatralen Spannungsfeld aus gregorianischen Chorälen und gedribbelten Basketbällen Formen der Nähe und Intimität zwischen Männern ergründet.
Derzeit befassen sie sich im Rahmen ihres durch eine Prozessförderung des Fonds Darstellende Künste unterstützten Projekts Die Zeit in den Dingen mit der Zeitlichkeit von Alltagsgegenständen. Im Juni diesen Jahres werden sie mit einer szenischen Version von Schuberts Winterreise ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin geben.
Fotos der Produktion beim Altofest in Neapel (Italien), 2022




Fotos: Vicky Solli
Ausführliche Beschreibung der Produktion
Das argentinisch-deutsche Künstlerpaar Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt laden mit ihrer dokumentarischen Performance On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga zu einer gleichermaßen biografischen wie historischen Spurensuche ein. Unter der Prämisse Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Migration forschen sie nach familiären Berührungspunkten.
Mit dem Publikum um einen Tisch sitzend kreieren Vöcks de Schwindt einen intimen Raum, in dem sie Landkarten, Fotos, Bücher und Familieninterviews mit ihren Gästen teilen. Sie erinnern sich, mutmaßen, trinken mit ihrem Publikum Mate-Tee und basteln Figuren für ein Papiertheater.
Auf diese Weise konstruieren sie sinnlich-haptisch ihre Vergangenheit und erforschen mögliche Begegnungspunkte ihrer beiden sehr unterschiedlichen Familiengeschichten. Gleichzeitig geben sie ihrem Publikum Einblick in die Geschichte der Wolgadeutschen: Im 18. Jahrhundert wanderten jene aus dem Hessischen nach Russland aus und setzten einhundert Jahre später ihren Weg auf dem amerikanischen Kontinent fort; immer auf der Suche nach einer ‚Heimat‘, die nie existierte.
Wenn Federicos in Argentinien geborener Großvater in einer Videoprojektion ein wolgadeutsches Lied über die verlorene Heimat singt, ist es Wenzel, der den Inhalt des Liedes verstehen und für Federico übersetzen kann. In diesem Moment wird deutlich, wie sehr Migrationsgeschichte das Verhältnis zu Heimat und (sprachlicher) Identität beeinflusst. Der Aspekt der Sprache spielt im Dialog mit dem Großvater wie auch in der Begegnung des Paars eine wichtige Rolle – weswegen die Performer sich meistens in ihren Muttersprachen (Spanisch und Deutsch) oder ihrer Sprache als Paar (Englisch) an ihre Gäste wenden.
Wenn Vöcks de Schwindt gegen Ende des Abends ihre in Deutschland begonnene Reise an die Wolga, auf die andere Seite des Ozeans und wieder zurück ins Berlin der Gegenwart vorläufig beenden, loten sie ihre Zukunft als schwules Paar aus. Wie werden sie ihre eigene Familiengeschichte in der Großstadt weiterschreiben? Werden sie Kinder haben? Können sie kulturelle Differenzen mithilfe ihrer ‚gemeinsamen‘ Geschichte überwinden? Wie offen müssen sie das Konstrukt ‚Heimat‘ denken, damit sich Gefühle des Fremdseins in Vertrautheit verwandeln? Mit diesen Fragen konfrontieren sich die beiden Performer gegenseitig und auch ihr Publikum, wenn sie die Fortsetzung ihrer Migrationsgeschichte weiterschreiben.
Fotos der Produktion im WUK Theater Quartier in Halle/Saale, 2021






Fotos: Patrick Jungwirth
Verwendete Sprachen
Derzeit existieren 3 Sprachfassungen der Performance:
- Hauptsprache: Englisch. Ebenfalls werden Deutsch und Spanisch gesprochen, müssen aber nicht verstanden werden, um der Aufführung zu folgen.
- Hauptsprachen: Englisch & Italienisch. Ebenfalls werden Deutsch und Spanisch gesprochen, müssen aber nicht verstanden werden, um der Aufführung zu folgen.
- Hauptsprache: Deutsch. Ebenfalls werden Englisch und Spanisch gesprochen, müssen aber nicht verstanden werden, um der Aufführung zu folgen.
- Ein Fassung mit Hauptsprache Spanisch kann nach Absprache erarbeitet werden.
Technical Rider in Kürze
Dauer der Aufführung
ca. 90min
Team
2 reisende Performer
1 Techniker*in vor Ort
Anzahl der Zuschauer*innen
10-20 Zuschauer*innen
2-4 Aufführungen pro Tag möglich
Um die Intimität der Performance zu gewährleisten und allen Zuschauer*innen die Möglichkeit zu geben direkt mit den Performern am Tisch Platz zu nehmen sowie die verwendeten Landkarten und Requisiten von Nahem zu betrachten, ist die Anzahl der Zuschauer*innen begrenzt.
Bühne
Die Produktion ist für konventionelle sowie unkonventionelle Aufführungsorte geeignet. Bisher wurde die Performance u. a. in Studiobühnen, auf einem Schiff, in einem ehemaligen Kiosk, Museumsräumen und Wohnzimmern aufgeführt.
Der Raum sollte eine konzentrierte Atmosphäre ermöglichen.
Die Zuschauer*innen sitzen gemeinsam mit den beiden Performern an einem Tisch auf der Spielfläche.
Erforderlich: 1 Tisch (1,5m x 1,5m bis 2m x 2m; abweichende Größen nach Absprache), 12-22 Stühle
Beleuchtung (für konventionelle Spielstätten, andere nach Absprache)
Erforderlich: 4 Dimmer-Kanäle, min. 7x min. 1000W PC inkl. Torblenden, 2 Beleuchtungstrassen
Wir bringen mit: 6-Kanal-Lichtpult: Cameo CLCONTROL6 DMX Controller 6-Chanel
Ton
Erforderlich: tragbarer Lautsprecher z.B. JBL Flip 5 oder ähnliches Modell
Video
Wir bringen mit: Videoprojektor LG CineBeam PH510PG, MacBook Pro
Ausführlicher Technical Rider
Hier zum Download
Show history
Seit 2019 bisher 47 Aufführungen
30. Oktober 2022, um 18:00 & 21:00 // Verso Sud // Corato, Bari (Italien)
29. Oktober 2022, um 18:00 & 21:00 // Verso Sud // Corato, Bari (Italien)
28. Oktober 2022, um 18:00 & 21:00 // Verso Sud // Corato, Bari (Italien)
23. Oktober 2022, um 16:00 & 20:00 // ZeitZeug Festival // Bochum
16. Oktober 2022, um 20:00 // Altofest // Valletta (Malta)
15. Oktober 2022, um 17:00 // Altofest // Valletta (Malta)
14. Oktober 2022, um 20:00 // Altofest // Valletta (Malta)
3. bis 13. Oktober 2022 // Residenz // Altofest // Valletta (Malta)
19. Juni 2022, um 12:30 & 19:30 // Altofest // Neapel (Italien)4
18. Juni 2022, um 19:00 & zusätzlich um 22:00 // Altofest // Neapel (Italien)4
17. Juni 2022, um 20:00 // Altofest // Neapel (Italien)4
6. bis 19. Juni 2022 // Residenz // Altofest // Neapel (Italien)4
31. Juli 2021, um 16:00 // Kultursommer 2021 // Werk4 // Magdeburg
24. Juli 2021, um 19:00 & 21:30 // WUK Theater Quartier // Halle/Saale
27. Juni 2021, um 20:00 & 22:30 // TD Berlin // Berlin3
25. & 26. Juni 2021, um 22:30 // TD Berlin // Berlin3
21. & 22. Juni 2021, um 19:00 & 21:30 // TD Berlin // Berlin3
20. Juni 2021, um 19:00 & 21:30 // Wiederaufnahme // TD Berlin // Berlin3
24. Oktober 2020, um 11:00 & 13:30 // Szenario – Festival für Darstellende Künste // Lüneburg
// Festival Opera Prima // Rovigo (Italy) // Abgesagt aufgrund von Covid-1906. bis 13. September 2020
23. bis 25. Juli 2020 // FURORE – Internationales Festival für junges Theater // Ludwigsburg // Abgesagt aufgrund von Covid-192
20. Mai 2020, um 16:00 & 20:00 + 21. Mai 2020, um 16:00 // Performing Arts Festival Berlin 2020 // Ausgewählt für die Nachwuchsplattform Introducing… // Theaterdiscounter // Berlin // Abgesagt aufgrund von Covid-191
16. & 17. Mai 2020 // Szenario – Festival für Darstellende Künste // Lüneburg // Verschoben aufgrund von Covid-19
14. & 15. Februar 2020, um 18:00 & 20:30 // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
31. Januar & 1. Februar 2020, um 18:00 & 20:30 // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
1. & 2. November 2019, um 19:00 & 21:30 // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
19. Oktober 2019, um 19:00 & 21:30 // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
7. September 2019, um 18:00 & 20:30 // Premiere // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
1 Während der Onlineedition des Festivals war ein Videomitschnitt der Performances on demand im Digital Showroom verfügbar. // Das Festival lud uns ein auf Grundlage der Performance die Instructions for those at home #1 zu entwickeln.
2 Statt eines analogen Festivals waren wir eingeladen als Sprecher an zwei Onlinediskussionen zum Thema ‚Digital Theatre – Void and Vision‘ sowie mit einem Videostatement an der digitale Ausgabe des Festivals teilzunehmen.
3 Die Wiederaufnahme fand in Kooperation mit dem TD Berlin statt und wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin. Medienpartner war taz.die tageszeitung.
4 Die Teilnahme am Altofest 2022 wurde ermöglicht dank der Schirmherrschaft des Goethe-Institut Neapel.
Diese Produktion steht für Gastspiele zur Verfügung. Für Anfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte hier oder unter post[at]voecks-de-schwindt.de