Eine gleichermaßen biografische wie historische Spurensuche
mit einem argentinisch-deutschen Paar auf der Suche nach ihrer eigenen Identität, in der ein queeres Erbe möglich ist.
Dokumentarische Performance
Recherche, Text & Performance Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt
Eine Produktion von Vöcks de Schwindt, in Kooperation mit TATWERK | Performative Forschung.
Aktuell: Suche nach Gastspielmöglichkeiten für 2024 und 2025
Anlässlich der 50. Vorstellung der Produktion während unseres Gastspiels am LICHTHOF Theater in Hamburg Ende September, suchen wir nach neuen Gastspielmöglichkeiten für die Jahre 2024 und 2025.
On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga ist eine intime dokumentarische Performance für 2 Performer auf den Spuren der Migration der Wolgadeutschen nach Argentinien im 18. und 19. Jahrhundert, verknüpft mit unserer eigenen Geschichte als argentinisch-deutsches queeres Paar auf der Suche nach einer gemeinsamen Identität für die Zukunft. Die 10 bis 20 Zuschauer*innen sitzen an dem Abend gemeinsam mit uns Performern an einem Tisch auf der Spielfläche. Die Produktion ist für konventionelle sowie unkonventionelle Aufführungsorte geeignet. So führten wir sie bisher u. a. in Studiobühnen, auf einem Schiff, in einem ehemaligen Kiosk, in Museumsräumen sowie auch in Wohnzimmern auf.
Premiere feierten wir am 07. September 2019 in Eigenproduktion im TATWERK | Performative Forschung in Berlin und wurden anschließend im Jahr 2020 für die Nachwuchsplattform Introducing… des Performing Arts Festival Berlin ausgewählt. Seither waren wir mit der Produktion zu zahlreichen Gastspielen im In- und Ausland eingeladen; an Theatern wie dem TD Berlin, dem WUK Theater Quartier in Halle/Saale oder dem LICHTHOF Theater in Hamburg, ebenso zu Festivals wie dem Furore (Ludwigsburg), dem ZeitZeug (Bochum), dem Verso Sud (Corato, Italien) oder dem Altofest Napoli (Italien) und dem Altofest Valletta (Malta). Im November 2023 brachte uns ein von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördertes Gastspiel ans El Galpón de Guevara in Buenos Aires (Argentinien).
Nachstehend finden sich alle weiteren Informationen zur Produktion.
Wir freuen uns von Euch und Ihnen zu hören und gemeinsam über ein mögliches Gastspiel ins Gespräch zu kommen. Zu erreichen sind wir am besten per E-Mail an post@voecks-de-schwindt.de
Herzlich,
Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt
Kurzbeschreibung der Produktion
Das argentinisch-deutsche Künstlerpaar Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt laden mit ihrer dokumentarischen Performance On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga zu einer gleichermaßen biografischen wie historischen Spurensuche ein. Unter der Prämisse Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Migration forschen sie nach familiären Berührungspunkten.
Mit dem Publikum um einen Tisch sitzend kreieren Vöcks de Schwindt einen intimen Raum, in dem sie Landkarten, Fotos, Bücher und Familieninterviews sowie Mate-Tee mit ihren Gästen teilen. Auf diese Weise konstruieren sie sinnlich-haptisch ihre Vergangenheit und loten ihre gemeinsame Zukunft als queeres Paar aus. Gleichzeitig geben sie ihrem Publikum Einblick in die Migrationsgeschichte der Wolgadeutschen: Im 18. Jahrhundert wanderten jene aus dem Hessischen nach Russland aus und setzten einhundert Jahre später ihren Weg auf dem amerikanischen Kontinent fort; immer auf der Suche nach einer ‚Heimat‘, die nie existierte.
Fotos der Produktion im TATWERK | Performative Forschung in Berlin, 2019
(Fassung mit originaler Tischgröße)
Fotos: Jana Kießer
Presse
Alex Radio Berlin | Monday Movie Talk | Katja Kollmann | 12.07.2021
„Sehr sehr intelligent; ganz kluge Dramaturgie!“
Teatro e Critica | Valentina V. Mancini | 04.07.2022
„Die Zuschauer:innen erleben zwei Menschen, die sich aufrichtig um das Zusammenfinden bemühen und dabei von einer Zärtlichkeit geleitet werden, die einem manchmal Tränen der Rührung in die Augen treibt.“
Tagesspiegel | Ingolf Patz | 22.06.2021
„Die Corona-Vorschriften machten es erforderlich, dass dieser Tisch seit der Premiere ins Riesenhafte wuchs. Eloquenz und Witz reichen nun nicht mehr aus. Federico und Wenzel müssen nicht nur alle Karten auf den Tisch legen, sondern auch sich selbst.“
Hamburgtheater.de | Birgit Schmalmack | 08.07.2021
„Überaus informativ und zugleich sehr charmant erklären die beiden Performer die Zusammenhänge: die großen Weltumspannenden wie die kleinen Familieninternen. Sachliches und Persönliches mischen sie gekonnt.“
Fotos der Produktion im TD Berlin, 2021
(Pandemiefassung mit größerem Tisch)
Fotos: Jana Kießer
Über die Künstler
Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt verbindet eine künstlerische wie auch private Partnerschaft. Aus dem argentinischen Buenos Aires und dem ostdeutschen Magdeburg stammend, leben und arbeiten sie heute in Berlin. Ihre gemeinsamen Arbeiten unter dem Label Vöcks de Schwindt reichen von dokumentarischen und performativen Arbeiten über mehrsprachige Schauspielproduktionen bis zum Musiktheater. Dabei setzen sie sich derzeit mit Fragen zu migrantischen Identitäten, Queer Heritage, Zärtlichkeit unter Männern sowie der Performativität von Objekten auseinander.
Ihre in den Jahren 2014 bis 2019 entwickelte dokumentarische Performance On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga wurde zu Festivals und an Theater, wie dem Performing Arts Festival Berlin (Nachwuchsplattform Introducing…), ZeitZeug (Bochum) oder Altofest (Neapel, Italien und Valletta, Malta) sowie TD Berlin, WUK Theater Quartier in Halle/Saale, LICHTHOF Theater in Hamburg und El Galpón de Guevara in Buenos Aires (Argentinien) eingeladen.
Für das Performing Arts Festival Berlin@home entwickelten sie im Frühjahr 2020 Instructions for those at home #1; eine Do-It-Yourself-Anleitung für ein Publikum zu hause über die Migrationsgeschichte des Mate-Tees von Argentinien über Syrien bis nach Berlin. Im Herbst 2020 brachten sie die Musiktheaterperformance Listening to Peter & Ben am TATWERK | Performative Forschung in Berlin heraus, die das Hören als dynamischen Vorgang erforschte und dabei eine historische Aufnahme des Komponisten und Pianisten Benjamin Britten sowie seines Partners dem Tenor Peter Pears als Stück eines akustischen queeren Erbes freilegte.
Die Uraufführung ihres Schauspielstücks EPISODIO fand im Dezember 2021 am TD Berlin statt, der die Kreation auch koproduzierte. In einer mehrsprachigen episodischen Erzählung erkundete der Abend zugleich mit Leichtigkeit als auch mit schwarzem Humor eine Welt, in der jeder Schritt ihrer Figuren vom Markt beeinflusst und ausgenutzt wird. Seit Beginn des Jahres 2022 arbeiten sie, neben ihrem bisherigen Standort Berlin, vermehrt auch in Leipzig, wo sie im Februar desselben Jahres Ubi caritas et amor am LOFFT – Das Theater zur Premiere brachten. Der Abend ergründete in einem musiktheatralen Spannungsfeld aus gregorianischen Chorälen und gedribbelten Basketbällen Formen der Nähe und Intimität zwischen Männern.
Zuletzt befassten sie sich im Rahmen ihres durch eine Prozessförderung des Fonds Darstellende Künste unterstützten Projekts Die Zeit in den Dingen mit der Zeitlichkeit von Alltagsgegenständen. Im Juni 2023 gaben sie mit einer szenischen Version von Schuberts Winterreise ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
Fotos der Produktion beim Altofest in Neapel (Italien), 2022
Fotos: Vicky Solli
Ausführliche Beschreibung der Produktion
Das argentinisch-deutsche Künstlerpaar Federico & Wenzel Vöcks de Schwindt laden mit ihrer dokumentarischen Performance On the first night we looked at maps – Los Alemanes del Volga zu einer gleichermaßen biografischen wie historischen Spurensuche ein. Unter der Prämisse Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Migration forschen sie nach familiären Berührungspunkten.
Mit dem Publikum um einen Tisch sitzend kreieren Vöcks de Schwindt einen intimen Raum, in dem sie Landkarten, Fotos, Bücher und Familieninterviews mit ihren Gästen teilen. Sie erinnern sich, mutmaßen, trinken mit ihrem Publikum Mate-Tee und basteln Figuren für ein Papiertheater.
Auf diese Weise konstruieren sie sinnlich-haptisch ihre Vergangenheit und erforschen mögliche Begegnungspunkte ihrer beiden sehr unterschiedlichen Familiengeschichten. Gleichzeitig geben sie ihrem Publikum Einblick in die Geschichte der Wolgadeutschen: Im 18. Jahrhundert wanderten jene aus dem Hessischen nach Russland aus und setzten einhundert Jahre später ihren Weg auf dem amerikanischen Kontinent fort; immer auf der Suche nach einer ‚Heimat‘, die nie existierte.
Wenn Federicos in Argentinien geborener Großvater in einer Videoprojektion ein wolgadeutsches Lied über die verlorene Heimat singt, ist es Wenzel, der den Inhalt des Liedes verstehen und für Federico übersetzen kann. In diesem Moment wird deutlich, wie sehr Migrationsgeschichte das Verhältnis zu Heimat und (sprachlicher) Identität beeinflusst. Der Aspekt der Sprache spielt im Dialog mit dem Großvater wie auch in der Begegnung des Paars eine wichtige Rolle – weswegen die Performer sich meistens in ihren Muttersprachen (Spanisch und Deutsch) oder ihrer Sprache als Paar (Englisch) an ihre Gäste wenden.
Wenn Vöcks de Schwindt gegen Ende des Abends ihre in Deutschland begonnene Reise an die Wolga, auf die andere Seite des Ozeans und wieder zurück ins Berlin der Gegenwart vorläufig beenden, loten sie ihre Zukunft als queeres Paar aus. Wie werden sie ihre eigene Familiengeschichte in der Großstadt weiterschreiben? Werden sie Kinder haben? Können sie kulturelle Differenzen mithilfe ihrer ‚gemeinsamen‘ Geschichte überwinden? Wie offen müssen sie das Konstrukt ‚Heimat‘ denken, damit sich Gefühle des Fremdseins in Vertrautheit verwandeln? Mit diesen Fragen konfrontieren sich die beiden Performer gegenseitig und auch ihr Publikum, wenn sie die Fortsetzung ihrer Migrationsgeschichte weiterschreiben.
Fotos der Produktion im WUK Theater Quartier in Halle/Saale, 2021
Fotos: Patrick Jungwirth
Verwendete Sprachen
Derzeit existieren 3 Sprachfassungen der Performance:
- Hauptsprache: Englisch. Ebenfalls werden Deutsch und Spanisch gesprochen, müssen aber nicht verstanden werden, um der Aufführung zu folgen.
- Hauptsprachen: Englisch & Italienisch. Ebenfalls werden Deutsch und Spanisch gesprochen, müssen aber nicht verstanden werden, um der Aufführung zu folgen.
- Hauptsprache: Deutsch. Ebenfalls werden Englisch und Spanisch gesprochen, müssen aber nicht verstanden werden, um der Aufführung zu folgen.
- Eine Fassung mit Hauptsprache Spanisch wird derzeit erarbeitet.
Show history
Seit 2019 bisher über 50 Aufführungen
2023 // Argentinien Premiere // El Galpón de Guevara // Buenos Aires (Argentinien)6
2023 // 50. Vorstellung// LICHTHOF Theater // Hamburg5
2022 // Verso Sud // Corato, Bari (Italien)
2022 // ZeitZeug Festival // Bochum
2022 // Altofest // Valletta (Malta)
2022 // Italien Premiere // Altofest // Neapel (Italien)4
2021 // Kultursommer 2021 // Werk4 // Magdeburg
2021 // WUK Theater Quartier // Halle/Saale
2021 // Wiederaufnahme // TD Berlin // Berlin3
2020 // Szenario – Festival für Darstellende Künste // Lüneburg
2020 // Festival Opera Prima // Rovigo (Italien) // Abgesagt aufgrund von Covid-19
2020 // FURORE – Internationales Festival für junges Theater // Ludwigsburg // Abgesagt aufgrund von Covid-192
2020 // Performing Arts Festival Berlin 2020 // Ausgewählt für die Nachwuchsplattform Introducing… // Theaterdiscounter // Berlin // Abgesagt aufgrund von Covid-191
2020 // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
2019 // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
7. September 2019 // Premiere // TATWERK | Performative Forschung // Berlin
Diese Produktion steht für Gastspiele zur Verfügung. Für Anfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte hier oder unter post[at]voecks-de-schwindt.de